Türkei

( 16.08. - 07.09.2002 )

Drei Wochen mit dem eigenen Motorrad durch die Türkei zu fahren - diese Idee setzte sich im letzten Winter in unseren Köpfen fest.

Da gibt es so viel zu erzählen, dass dieses Mal erst nach den Bildern der Text folgt!

© Silke
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Die Route (ca. 5000 km)

 

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Besser selbst verzurren!
Optima-Tours
Camping in Istanbul
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Hagia Sophia
Topkapi
Bosporusüberquerung
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Safranbolu
Schwarzmeerküste
Abendliche Planungen
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Noch einmal das Schwarze Meer...
...und dann geht es nach Süden.
Reisanbau
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Ruinenfeld von Hattusa
Das Löwentor von Hattusa
Tuffwohnungen in ...
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... Kappadokien
Und noch ein Haus
"Ich baue heute kein Zelt mehr auf"
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Grenzübergang nach Syrien
Waldcamping am Mittelmeer
Ins Gelände nur in der Mittagshitze!
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Nie wieder Pamukkale!!!
Hierapolis
Muss auch mal sein....
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Alibey Adasi
Basarstimmung
Troja
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Tropje for Tropje ...
Fähre nach Europa
So´n Kalb ist doch bequem!

 

Vorbereitungen:

Als Kartenmaterial dienten die Shell Eurokarte Türkei - Westlicher und mittlerer Teil (1:750.000) und die Reisekarten Türkei Blätter 1 - 7 (1:500.000) aus dem Ryborsch Verlag (leider mit Lieferschwierigkeiten: Blatt 2 war nicht aufzutreiben). Das Türkei Handbuch aus dem Reise-Know-How Verlag leistete uns auch prima Dienste.

Motorradbereifung: Wie lange hält eigentlich der Conti TKC 80 auf 650 und 1150 GS? Nichts genaues weiss man nicht - aber Händlerbefragungen und Internetrecherche ergaben, dass die geplanten 6.000 km "eigentlich" kein Problem darstellen sollten. Also fix die Stollenreifen aufgezogen und los gings! Unser Fazit: bei der 1150 GS war das Profil bereits nach gut 2.000km bis auf die Hälfte runter und hat uns zu Fragestellungen wie "was kommt eigentlich nach kein Profil mehr da" inspiriert. Erstaunlicherweise hat sich der Reifen danach so sehr stabilisiert, dass er hinten noch mehr als 7.000 km gehalten hat und der Fahrspaß mit Nachlassen der Eigenverwindung der Stollen immer größer wurde. Bei der 650 GS hat der TKC 80 mit dem 1 cm breiteren Vorderreifen derartig positive Auswirkungen auf das Einlenkverhalten in Kurven ( sie kippt nicht mehr in die Kurve sondern legt sich gleichmäßig rein ), dass bei mindestens gleicher Laufleistung wie der Metzeler Tourance er eine echte Alternative als Standardbereifung darstellt. Außerdem macht der Reifen so richtig viel Spass!!!

Für den asiatischen Teil der Türkei haben wir uns noch eine schriftliche Deckungszusage unserer Haftpflicht-/Kaskoversicherung beschafft, weil ansonsten nur die in Asien üblichen Deckungssummen gelten.

Hilfreich bei der Autozugbuchung: Frau Müller von Plan@Holiday (Sie macht wie immer alles möglich, auch wenn Optima-Tours nur mit Türkischen Reisebüros Geschäfte machen will).

Frau Müller freut sich natürlich über jede Anfrage per Email, Telefon oder Fax:

Hier gehts zu Plan@Holiday!

Die Zugfahrt:

Einfach nur abenteuerlich und ein Crashkurs zur Einstimmung auf die türkische Lebensweise und die dort herrschenden hygienischen Rahmenbedingungen. Man sollte auf keinen Fall vergessen, sein dickes Fell einzupacken und dieses die ganze Zugfahrt auf keinen Fall ablegen. Die Beherrschung der Türkischen Sprache in Wort und Schrift wäre auch bei der Abwicklung der Einreiseformalitäten in Edirne sehr hilfreich gewesen - das hat den ausnahmslos türkischen Mitreisenden aber auch nicht viel geholfen. Leider ist Optima-Tours nur auf die Beförderung von mehr oder weniger stark überladenen PKW eingerichtet: in Edirne angekommen, stellten wir fest, dass unsere Motorräder im letzten von acht Waggons standen und wir einmal durch die gesamte Länge des Zuges fahren mussten. Eigentlich kein Problem - jedoch haben die Waggons Überfahrbleche nur über den Puffern. Also tief ducken und mit dem linken oder rechten Koffer an der Aussenwand schabend durch die Waggons durch!

Übernachtung:

Camping oder Hotel?

Auf jeden Fall Campen! Das ist billiger und wir sind näher dran! Das waren unsere Gedanken zum Thema Übernachtungen. Die Übernachtung auf dem einzig geöffneten Campingplatz in Istanbul - erfreulicherweise genau in der Einflugschneise des Fughafens - bereitete uns auf das vor, was uns die nächsten drei Tage an der Schwarzmeerküste noch erwartete: Regen, Regen und nochmals Regen! Aber wir hielten durch.

Einige wenige Nächte verbrachten wir in Hotels oder kleinen Pensionen. Die Übernachtungen in kleinen Familienpensionen sind nur unbedeutend teurer als auf einem Campingplatz, sie bieten jedoch einen entscheidenden Vorteil: Das eigene Bad!!! Die Sanitäranlagen der meisten der von uns besuchten Campingplätze liessen stark zu wünschen übrig und nur in Touristengegenden wurde hier wirklich auf eine Grundsauberkeit geachtet.

Straßenverkehr:

"Irre zwei Tage mit drei Motorrädern durch Istanbul und suche Topkapi, verliere Dich nicht aus den Augen, finde Deinen Campingplatz wieder und Du bist fit für den Rest der Türkei."

Istanbul - was für ein Molloch - Daumen auf die Hupe und durch. Es wird immer und ständig gehupt in der Türkei. Und hupen heißt nichts anderes als: "Hier bin ich!" oder "Es ist grün - fahr los" oder "Achtung!" oder einfach nur "Merhaba, arkadac!" In den seltensten Fällen haben wir das Hupen als agressive Drohung gehört, wie es hierzulande leider oft der Fall ist.

Eine Warnung für den türkischen Staßenverkehr: Er ist unberechenbarer als von uns bisher irgendwo erlebt. Überall kann einem alles vor das Motorrad laufen, gehen, springen, rollen, liegen, kippen, ...... man muß eigentlich immer mit allem rechnen. Und besser nicht in der Dunkelheit fahren - die Türken machen, wenn überhaupt, das Licht am Auto erst an, wenn sie selbst nichts mehr sehen (und die scheinen ziemlich gute Augen zu haben).

Wetter und Klima:

Am Schwarzen Meer gab es viel Regen und dabei aber angenehme 22 - 28° C. Also war der Regen wenigstens warm. Es regnet dort im Norden im Verhältnis viel - jedoch hatten auch die Menschen in der Türkei in diesem Sommer mit Unwettern, Überschwemmungen und Erdrutschen zu kämpfen. Also auch für eine Tour durch die Türkei immer den Regenkombi mitnehmen!!! Wir hätten vorher nicht gedacht, dass wir sie so häufig anziehen, die Plastikhaut.

Im Landesinneren, Zentralanatolien, wurde es, je weiter wir uns nach Süden begaben, immer ein wenig wärmer. Jedoch auf einem sehr angenehmen Niveau, da wir uns konstant auf etwa 1000 m Höhe befanden.

Südlich von Hattay (Antakya oder Antiochia) nahe der syrischen Grenze und am Mittelmeer zeigten unsere Thermometer dann im Schatten über 40° C - in der Sonne 55° C an. Unerträglich heiss. Selbst während der Fahrt gab es keine Kühlung, es war vielmehr so, als führe man in einen Fön hinein.

Nahrungsversorgung:

Für "Selberkocher": Wenn man die sprachliche Hürde überwindet, ein paar Brocken T ürkisch (Zahlen lernen!!!) kann und keine Angst hat, sich beim Eier kaufen mittels Gebärdensprache vollends vor den versammelten Dorfkindern lächerlich zu machen, dann ist Einkaufen in der Türkei, selbst im kleinsten Nest kein Problem - irre aufregend und natürlich wahnsinnig spaßig.

Für "Essengeher": Mit dem Chef in die Küche gehen, in jeden Topf gucken und mit dem Finger auf das zeigen, was auf den Teller soll. Hat immer richtig gut geschmeckt - bis auf einmal, aber es wird schon kein Hund gewesen sein, den wir da gegessen haben :->.

Kultur:

Das wäre an dieser Stelle echt zuviel - kauft Euch einen Reiseführer.

Menschen in der Türkei:

Es ist tatsächlich so, wie in zahlreichen Reiseberichten beschrieben: Fährst Du mit Deinem vollbepackten Motorrad in eine Kleinstadt oder ein Dorf, so siehst Du alle von dem, was sie gerade tun, aufsehen. Kinder vom Spielen, Männer vom Tee trinken und Frauen vom Arbeiten.

Hältst Du an, um Dich zu orientieren, um Pause zu machen, zu tanken oder gar einzukaufen, so bist Du innerhalb von wenigen Sekunden von Menschen (vorzugsweise Männern und Kindern, weil die Frauen ja wieder arbeiten) umringt, deren Sprache Du nicht verstehst. Aber es gibt in der Ansammlung immer einen, der ein paar Brocken deutsch oder sogar englisch kann, oder es gibt jemanden, der einen kennt, der das kann und der wird dann schnellstens geholt.

Und dann kommen die Standardfragen, die wir nach wenigen Tagen auch auf türkisch verstehen (zum Beantworten braucht man kein türkisch): Woher kommt ihr, wohin fahrt ihr, wie lange seid ihr hier, braucht ihr Hilfe und was kosten eure Motorräder? In der Regel mußte dann noch das GPS vorgeführt und erklärt werden - und unsere Türkeiübersichtskarte, auf der wir unsere Route Tag für Tag eingezeichnet haben, fand immer sehr großen Zuspruch und Staunen.

Und irgendwoher kommt dann jemand mit einem Tablett vollbeladen mit Tee ...

© Silke & Christof

last update: 08.09.2003